Lohra, den 10.03.2024
Beschlussvorschlag
Die Gemeindevertretung beauftragt den Gemeindevorstand, einen Vertreter /
Vertreterin des Fachdienstes Altenhilfeplanung des Landkreises Marburg-
Biedenkopf einzuladen, der/ die über bestehende Altenhilfekonzepte von Kommunen
im Kreis den Gemeindevorstand, den Gemeindevertreterinnen (u.a.) berichtet.
Begründung
Der prozentuale Anteil immer älter werdenden Menschen in Lohra wird in den
nächsten Jahren infolge des demographischen Wandels deutlich erhöhen. Während
in der Vergangenheit diese Menschen in Mehrgenerationshaushalten würdevoll in
vertrauter Umgebung umsorgt, alt werden konnten, leben immer mehr Ältere oft
allein in viel zu großen Wohnungen und Häusern, sind oft nicht mehr mobil und
haben immer häufiger große Schwierigkeiten, sich mit Dingen des täglichen Bedarfs
zu versorgen.
Der berechtigte Wunsch dieser Menschen nach einem selbstbestimmten, guten und
umsorgten Leben im Alter ist somit oft nicht umsetzbar.
Bei Bedarf brauchen sie Unterstützung, die über eine gute gesundheitserhaltende
Pflege hinausgeht. Und sie haben ein Recht dazu!
Der Landkreis erachtet es, so dargestellt in den „Seniorenpolitischen Leitlinien für
den Landkreis Marburg – Biedenkopf von 2023", S. 6, als kommunale Aufgabe:
„... Teilhabe und Mitbestimmung zu fördern, und ältere Menschen durch
Beratungsangebote , Netzwerke und vielfältige Teilhabeoptionen zu
unterstützen. Unsere Vision ist ein Älterwerden in Würde. Darunter verstehen
wir ein selbstbestimmtes Leben auf der Basis von Bedürfnisgerechten
Wohnformen, ausreichender Infrastruktur vor Ort , einer guten Versorgung im
pflegerischen Bereich und Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit."
Auf Grundlage dieser Aussage initiiert, fördert und begleitet der Fachdienst
Altenhilfeplanung des Landkreises Marburg- Biedenkopf die Schaffung von
Altenhilfekonzepten in den Kommunen und deren Umsetzung im Kreis.
Auch in Lohra müssen wir uns in Zukunft weiterhin verstärkt um ältere Mitmenschen
kümmern. Es sind Strukturen zu schaffen, die ihnen ein würdevolles Altern in
vertrauter Umgebung zu ermöglichen. Hierbei sind die vielen guten Aktivitäten wie
z.B. des Familien- und Seniorenrates und anderer zur Ermöglichung eines guten
Lebens älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Lohra zu integrieren.
Diese in diesem Antrag geforderte Informationsveranstaltung ist ein erster Schritt, ein
spezifischen Altenhilfekonzept für Lohra zu entwickeln und in Zukunft umzusetzen.
gez. Markus Hemberger, Fraktionsvorsitzender der SPD- Fraktion
Beschlussvorschlag:
Die Gemeindevertretung beschließt die nachfolgenden Anregungen und Wünsche zur Weiterentwicklung und Verbesserung des ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) in Lohra im Rahmen der Fortschreibung des Nahverkehrsplans (NVP) des Kreises Marburg – Biedenkopf. Sie bittet den Gemeindevorstand diese an den RNV Marburg – Biedenkopf weiterzuleiten.
Begründung:
Der Nahverkehrsplan NVP wird in regelmäßigen Abständen fortgeschrieben. Er kann als „Fahrplan“ für die Weiterentwicklung des ÖPNV (Öffentlicher Personennah-verkehr) im Kreis Marburg – Biedenkopf bezeichnet werden.
Die Fortschreibung des NVP befindet sich noch in den Anfängen. Alle Träger öffentlicher Belange, Kommunen, Schulen aber auch Einzelpersonen u.a. haben bis Ende Juni 2023 die Möglichkeit ihre Wünsche zur Abfassung und Weiterentwicklung zu äußern. Bei der Abfassung des Entwurfes des NVP werden alle eingegangenen Verbesserungsvorschläge und Wünsche geprüft und nach Möglichkeit und Relevanz eingearbeitet.
Die hier verfassten Wünsche und Forderungen für Lohra basieren auf einer genauen Kenntnis des ÖPNV- Angebots und einer fundierten Analyse des Ist- Zustands. Positives aber auch Defizite im ÖPNV-Angebot werden im folgenden Text klar benannt und Möglichkeiten der Verbesserung aufgezeigt.
Weitere Erläuterung wird es bei den Sitzungen geben.
Anregungen und Wünsche zur Ausgestaltung des ÖPNV in Lohra anlässlich der Fortschreibung des Nahverkehrsplans
⦁ Linie 383 Marburg -Schlierbach ( täglich)
Die Linie 383 ist eine der am stärksten ausgelasteten Linien im Kreis Marburg – Biederkopf. Sie verbindet den Kernort Lohra und dessen Ortsteile ( Zubringerlinie Mr L- 34) mit Marburg bzw. Bad Endbach und zurück .
An der zentralen Umsteigehaltestelle „Neue Mitte“ im Kernort Lohra) haben die Fährgäste aus den südlichen Ortsteilen von Lohra die Möglichkeit, von den Bussen der L- 34 in die L-383 von und nach Marburg umzusteigen. Die Umsteigezeit ist zwar knapp bemessen, jedoch funktioniert in der Regel der Umstieg von der Linie Mr- 34 in die Linie 383 und umgekehrt.
Die Fahrer beider Linien informieren sich rechtzeitig über mögliche Verspätungen und ermöglichen in der Regel so einen zuverlässlichen Umstieg.
Auch ist das Fahrplanangebot der Linie 383 von nach Marburg und das der Zubringerlinie Mr- L 34 in die Ortsteile ausreichend.
Forderung:
Das Fahrplanangebot bis spät in die Nacht ist völlig ausreichend. Bei der Festlegung der Grundprinzipien der Gestaltung der Fahrpläne ist darauf zu achten, dass genügend Zeit zum bequemen Umsteigen von und in die Linie 34 bleibt.
Die Haltestelle „Neue Mitte“ als zentrale Umsteigehaltestelle ist barrierefrei und kundenfreundlich ausgebaut. Es fehlt jedoch ein elektronisches Ansagesystem für Menschen mit Sehbeeinträchtigung und ein dynamisches Fahrgastinformations-system, welche Fahrgäste über Verspätungen Ausfälle u.a. informiert.
Eine Weiterfahrt aus den südlichen Ortsteilen (Mr- 34 Umstieg in die Mr-383 Richtung Gladenbach / Bad Endbach) ist nur mit einer 35-minütigen Wartezeit möglich. Eine Verkürzung der Wartezeit ist wünschenswert.
⦁ Rad- und Wanderbus Niederwalgern- Bad Endbach Linie Mr-30 (samstags, sonntags und an Feiertagen)
Diese Rad- und Wanderbuslinie, die erstmals 2022 vom 1 Mai bis Anfang Oktober fuhr, bietet sie Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Lohra Möglichkeit, fantastische Ausflüge zu Fuß oder mit dem Rad in unserer näheren Heimat zu unternehmen. Diese Linie ist langfristig zu sichern und gegebenenfalls durch Änderungen im Fahrplan, bzw. des Linienweges noch attraktiver zu machen.
⦁ Linie Mr- 34 / Gi 42 von Lohra nach Gießen und zurück (nur Montag bis Freitag) Langfristiger Erhalt der Anbindung Lohras insbesondere der südlichen Ortsteile von Lohra mit der Linie MR - 34 bis Fellingshausen an die Gi-L 42 nach Gießen und zurück.
Mit der kreisgrenzenbrechenden Verlängerung der Mr -L 34 nach Fellingshausen um dort in die Gi- 42 nach Gießen und zurück vor wenigen Jahren wurde die Qualität der Busverbindung von Lohra nach Gießen und zurück theoretisch deutlich verbessert. So besteht die Möglichkeit von Lohra mindestens alle 2 Stunden, häufiger jedoch jede Stunde nach Gießen und zurück nach Lohra und die südlichen Ortsteile zu fahren.
Forderung:
Gelegentlich ( in der Vergangenheit häufiger) kommt die Linie GI-42 aus Gießen kommend aufgrund starken Verkehrsaufkommens in Gießen in Fellingshausen so spät an, dass der Bus der Mr-34 Richtung Lohra bereits abfahren musste. Fahrgäste müssen dann in Fellingshausen in der Regel eine Stunde auf den nächsten Bus der Mr- 34 in Fahrtrichtung Lohra/ Niederwalgern warten. Ein Austausch der Fahrer über Funk findet in der Regel nicht statt. Die verpassten Anschlüsse sind für Fahrgäste , insbesondere für Ältere und Schüler ärgerlich . Ein funktionierender Übergang ist durch geeignete Maßnahmen zu garantieren, um die Fahrgastzahlen zu erhöhen.
Sonst ist diese Verbindung in Ihrer jetzigen Form unbedingt zu erhalten.
Begründung:
Eine regelmäßige stündliche , mindestens 2-stündliche Verbindung nach Gießen ist für die südlichen Ortsteilen von größter Bedeutung, da sich die Bevölkerung – insbesondere von Kirchvers – traditionell zum Großraum Gießen hingezogen fühlt , dort einkauft, arbeitet und Freizeit verbringt.
Für die immer größere Zahl älterer Menschen, die nicht mehr Auto fahren können und wollen, aber auch für Jugendliche ist der Bus oft die einzige Möglichkeit Mobilität zu erhalten bzw. aufzubauen.
Eine wechselnde Zahl von Schülerinnen und Schüler aus Lohra (10 bis 15 ) besuchen eine weiterführende Schule in Gießen Für diese Personengruppe muss es Möglichkeiten geben, auch bei Nachmittagsunterricht mit dem Bus wieder zurückfahren zu können.
⦁ Vertaktung der Abfahrzeiten der L34 mit den Zügen von und nach Gießen und von und nach Marburg in Niederwalgern /Bahnhof.
Niederwalgern Bahnhof ist Endstation der Buslinie Mr- 34 in den Zug nach Marburg und Gießen . Der Umstieg vom Bus in die Bahn von und nach Gießen ist für Lohra insbesondere für die südlichen Ortsteile von besonderem Interesse, da dies eine zweite , wenn auch etwas längere Möglichkeit (ca. 55+ Minuten im Vergleich zur direkten Verbindung Mr L- 34 / Gi L-42 in 40 Minuten) ist .Die Wartezeit in Niederwalgern beim Umstieg vom Bus in den Zug und umgekehrt beträgt in der Regel 5- 9 Minuten und ist somit akzeptabel .
Die meistens stündliche, selten zweistündige Verbindung Lohras insbesondere der südlichen Ortsteile von und nach Gießen mit kurzen Wartezeiten in Niederwalgern hat sich bewährt und muss erhalten bleiben.
Die Fahrt Bus Mr L34 mit Umstieg in Niederwalgern in den Zug von und nach Marburg ist zumeist mit längeren Wartezeiten verbunden, bedingt jedoch für Verbindungen , die während der Schulzeit zur An- und Abfahrt von Schülerinnen und Schülern aus Lohra nach Marburg genutzt werden können. Für Schülerinnen und Schülern ist diese Verbindung bedingt eine Alternative zur Fahrt mit der L-383, um in die Schulen nach Marburg zu kommen.
Dieses Fahrplanangebot ist ausreichend, da Lohra und dessen Ortsteile (Zubringerlinie L-34) mit der L 383 bestens an Marburg angebunden sind.
Forderung:
Das Fahrplanangebot der Mr-34 und die Anschlüsse an die Züge nach Gießen (und Marburg ist in seiner jetzigen Form zu erhalten und nur im Einzelfall anzupassen.
⦁ Rufbus der Linie Mr-34
Am Wochenende gibt es keine Möglichkeit mit dem Rufbus Mr L- 34 nach Gießen über Biebertal (Anschluss an die Linien Gi- 42 ) zu fahren. Der Rufbus verbindet die südlichen Ortsteile von Lohra mit dem Kernort und hat zeitnahen Anschluss an die Mr- 383 nach Marburg. Nach 25 Minuten Aufenthalt geht es weiter zum Bahnhof in Niederwalgern und nach nochmaliger Wartezeit von 20 Minuten besteht die Möglichkeit, mit dem Zug nach Gießen zu fahren. Eine solch lange Fahrzeit (und Wartezeit, 1 Stunde und 40 Minuten) von den südlichen Ortsteilen nach Gießen ist nicht akzeptabel.
Forderung:
Es muss eine Möglichkeit geschaffen werden, auch am Wochenende von den südlichen Ortsteilen und vom Kernort Lohra ohne lange Wartezeiten nach Gießen (Frankfurt) zu fahren.
Möglichkeit 1
Der Rufbus fährt wie werktags die Linie Mr-34 nach Fellingshausen (Krumbach) und schafft so die Möglichkeit, mit der L Gi- 42 (Sa) oder mit L Gi- 44 (So) nach Gießen zu fahren. Diese Möglichkeit wird favorisiert, da sie eine direkte und schnelle Verbindung nach Gießen schafft.
Möglichkeit 2
Das jetzige Angebot über den Kernort Lohra zum Bahnhof Niederwalgern wird optimiert durch Veränderung des Fahrplans und / oder des Laufweges des Rufbusses, um die Wartezeiten in Niederwalgern auf 5 bis max.10 Minuten zu reduzieren.
⦁ Haltestellen, Busse
Die Haltestellen in Lohra sind entsprechend der Standards, der finanziellen Situation der Gemeinde Lohra und der zu erstellenden Priorisierungsliste für die Reihenfolge des Umbaus der Haltstellen zügig umzubauen. Für Abstellflächen von Fahrrädern (PuR) an den Haltestellen ist zu sorgen.
Bei der Neuanschaffung der Busse ist darauf zu achten bzw. festzuschreiben, dass ausreichend Platz für 1 bis 2 Rollstühle und /oder 1 bis 2 Kinderwagen und/ oder 1 Fahrrad ist.
⦁ Bürgerbus
Infolge der Pandemie wurde der Betrieb des Bürgerbusses eingestellt, mittlerweile schon vor über zwei Jahren. Er war eine willkommene Ergänzung des ÖPNV-Angebotes, insbesondere für ältere Mitbürger , dass auch vom RNV Marburg – Biedenkopf vielfältig unterstützt wurde. Über eine Reaktivierung wird zurzeit im Gemeindevorstand nachgedacht.
Im fortzuschreibenden Nahverkehrsplan ist die Möglichkeit der Unterstützung solcher Projekte durch den RNV Marburg – Biedenkopf wieder zu verankern.
⦁ Schaffung einer X- Buslinie des RMV (Expressbus) von Gladenbach über Lohra – Altenvers – Kirchvers nach Gießen.
Diese Linie würde Lohra und dessen südlichen Ortsteile schnell und zuverlässig an Gießen anbinden. Eine solche Verbindung gab es in der Vergangenheit (Postbus / Bahnbus / Firma Rink) bis zur Regionalisierung des ÖPNV. Sie war gut ausgelastet entsprechend der besonderen Bedeutung des Wirtschaftsraums Gießen für die Bevölkerung von Lohra. Die Anbindung der südlichen Ortsteile Lohras an den Großraum Gießen ist zurzeit teilweise schwierig und nicht immer zuverlässlich, da es sich hierbei um kreisgrenzenbrechenden Verkehr mit Umsteigezwang handelt. Mit der direkten Linie eines X- Busses würde ein optimales Angebot geschaffen.
Anmerkung: Die besondere Bedeutung einer solchen Linie ist im NVP zu fixieren und beim RMV in Hofheim anzuregen.
Markus Hemberger, Mai 2023
Gez. Markus Hemberger, Fraktionsvorsitzenden der SPD
Beschlussvorschlag:
Die Gemeindevertretung beschließt, den Gemeindevorstand zu beauftragen, Informationsmaterialien zur Rad- und Wanderbuslinie -Naturpark Linie- (MR L 30-) in Absprache des RNV Marburg- Biedenkopf, der Marburg Stadt- und Land Tourismus GmbH sowie dem Naturpark Lahn-Dill-Bergland auf der Internetseite der Gemeinde Lohra und im Amtsblatt zu veröffentlichen.
Begründung:
Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Lohra bietet dieser Rad- und Wanderbus Naturpark Linie (Mr L 30) die Möglichkeit, fantastische Ausflüge zu Fuß oder mit dem Rad in unserer näheren Heimat zu unternehmen.
Leider wird der Bus nicht im gewünschten Ausmaß genutzt, da dieses einmalige Freizeitangebot bei vielen zu wenig bzw. nicht bekannt ist.
Die Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH, der Naturpark Lahn-Dill-Bergland und der RNV Marburg-Biedenkopf haben hervorragendes Informationsmaterial zu den Besonderheiten, den Fahrplänen und den möglichen touristischen Zielen an der Route des Rad- und Wanderbusses erarbeitet. Dieses Material könnte in Absprache mit den Verfassern auf der Internetseite und dem Amtsblatt der Gemeinde Lohra veröffentlicht werden.
Eine ausführliche Begründung des Antrags erfolgt im Verlauf der Sitzungen.
Markus Hemberger, Fraktionsvorsitzender der SPD- Fraktion
Infoteil, kein Bestandteil des Antrages
Der Rad- und Wanderbus – Naturparklinie- verkehrt vom 1. Mai bis zum 3.Oktober samstags, sonntags und an Feiertagen von Niederwalgern sechs Mal in beide Richtungen über Lohra, Gladenbach nach Bad Endbach. Im mitgeführten Fahrradanhänger können 20 Fahrräder mitgenommen werden. In Bad Endbach besteht direkter Anschluss an die Blaue Linie zum Aartalsee bis nach Herborn. Von da geht es dann wieder zurück in Wanderschuhen, mit dem Rad oder wieder mit dem Bus .Wer nur einen Ausflug von Lohra nach Frankfurt oder Richtung Kassel machen möchte, hat in Niederwalgern direkten Anschluss an den Zug
Diese Rad- und Wanderbuslinie verkehrt nun im zweiten Jahr. Die Fahrgastzahlen entwickeln sich nach Aussage des RMV Marburg Biedenkopf positiv, eine stärkere Auslastung ist jedoch wünschenswert.
Wir die SPD- Fraktion fordern einen zügigen und bedarfsorientierten barrierefreien Umbau der Haltestellen als wesentlichen Beitrag zur Daseinsfürsorge aller, insbesondere für ältere Personen.
Der nachfolgende SPD- Antrag wurde von der Gemeindevertretung mehrheitlich beschlossen und hofft auf eine zeitnahe Umsetzung. Der Fraktionsvorsitzende der SPD Markus Hemberger als sachkundiger Bürger hat seine Unterstützung bei der Klassifikation der Haltestellen der Gemeinde angeboten.
Antrag der SPD- Fraktion
Barrierefreier Ausbau von Haltestellen
Beschlussvorlage:
Die Gemeindevertretung beschließt den barrierefreien Umbau von Haltestellen durch den Gemeindevorstand dringend voranzutreiben und hierfür ein Konzept zu erarbeiten. Die umzubauenden Haltestellen werden nach folgenden Kriterien priorisiert.
Haltestellen, die an zu erneuernden Straßen liegen = Kategorie 1
Haltestellen mit erheblichen Sicherheitsmängeln = Kategorie 2
Haltestellen die hoch frequentiert und die in der Nähe von Orten mit besonderem Interesse der Fahrgäste liegen, wie z.B. Apotheken, Ärzte, Lebensmittelgeschäfte, Verwaltung, Grundschule = Kategorie 3
Haltestellen, die gering frequentiert sind = Kategorie 4
Begründung
Auf Grundlage §8 Abs.3 Personenbeförderungsgesetz (PBefG) ist die Gemeinde Lohra dazu verpflichtet, bis zum 1. Januar 2022 Haltestellen barrierefrei umzubauen. Leider ist diese Frist verstrichen, ohne dass Haltestellen im nennenswerten Umfang umgebaut wurden.
Laut Antwort des Gemeindevorstands auf die Anfrage der SPD-Fraktion vom 18.12.2022 (Vorlage Nr. 001/2023) gibt es kein Ausbaukonzept für den weiteren barrierefreien Ausbau der Haltestellen. Zudem lässt die Antwort vermuten, dass der Ausbau sich noch über viele Jahre strecken wird.
Aus ökologischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten ist es dringend geboten, den ÖPNV für sämtliche Bevölkerungsgruppen attraktiver zu gestalten. Daher schlagen wir nachfolgende Kriterien vor, nach denen der Ausbau priorisiert werden soll:
Kategorie 1: Haltestellen, die an zu erneuernden Straßen liegen
Haltestellen, die an Straßen liegen, die in nächster Zukunft erneuert werden, sollen unbedingt in diesem Zuge barrierefrei ausgebaut werden.
Dies ist zurzeit gängige Praxis und soll weiter beibehalten werden, um Synergien auszuschöpfen.
Kategorie 2: Haltestellen mit erheblichen Sicherheitsmängeln
Haltestellen, die erhebliche Sicherheitsmängel aufweisen sind zu identifizieren und sukzessive so auszubauen, dass ein sicheres Warten aller Fahrgastgruppen ermöglicht wird. Dies gilt insbesondere für Schulkinder und Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
Kriterien können sein:
baulicher Mängel wie schadhafter Deckbelag der Aufstellflächen, schadhafte Bordsteine u.a.
unzureichende Ausleuchtung des Haltestellenbereichs
unzureichende Aufstellfläche insbesondere für Schulkinder, Rollstuhlfahrer, Personen mit Kinderwagen u.a.
Hinweis:
Die optimale Tiefe der Wartefläche beträgt 2,50 m, bei punktuellen Einbauten z.B. Wartehäuschen min. 1,50 m
Haltestellen sollten eine Länge von 14m bis 18m aufweisen, min. aber 8m
Explizit wird auf die Sicherheitsmängel an der Haltestell Wellergasse in Kirchvers hingewiesen. Die Aufstellfläche ist zu schmal, die Haltestelle zu kurz, so dass Gefahrsituationen entstehen können. Schulkinder können an dieser Haltestelle nicht einmal ausweichen, da hier eine Rückzugsmöglichkeit fehlt.
Kategorie 3: Haltestellen, die stark frequentiert sind
Haltestellen, die ein hohes Fahrgastaufkommen aufweisen bzw. ein hohes Fahrgastaufkommen erwartet werden kann, sollten ebenfalls vorrangig ausgebaut werden. Dies sind Haltestellen, an denen umgestiegen wird ( wie z.B. „Neue Mitte“, die bereits barrierefrei ist und somit nicht umgebaut werden muss), und Haltestellen, die in der Nähe von Orten mit besonderem Interesse liegen, wie z.B. Apotheken, Ärzte, Lebensmittelgeschäfte, Verwaltung, Grundschule u.a.
Kategorie 4: Haltestellen, die gering frequentiert sind
Haltestellen, die wenig frequentiert werden sollen, nachrangig beplant werden. Dies sind Haltestellen, die sich außerhalb geschlossener Bebauung befinden oder die bisher nur wenig genutzt werden.
Gez. Markus Hemberger, Fraktionsvorsitzender
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